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Das Horoskop
Einmal im Jahr fährt mein Vater mit meinem Großvater auf Radtour. Meine Mutter und ich haben zu dieser Zeit ein Männer freies Haus. Das ist eine ganz tolle Sache. Immer dann beschließen meine Mutter und ich nämlich abzunehmen. Wir können nämlich endlich das essen, was wir wollen. Lauter gesunde Sachen, die mein Vater nicht mag. Echte Männer stehen nicht auf Grünzeug und anderes Gesundes.

Der erste Diättag sollte der Montag sein. Morgens aß ich extra wenig, ich wollte mittags meinen Bauch mit leckerem Salat vollstopfen. Als ich von der Schule kam, holte meine Mutter mich voller Freude von der Bushaltestelle ab. „Na, schon alles für den Salat geholt?“ Voller Stolz offenbarte meine Mutter mir, dass es heute keinen Salat gibt. Stattdessen fuhren wir zu der Imbissbude und holten uns einen dicken Hamburger. So hatte ich meine Diät eigentlich nicht geplant, aber ich wollte das beste daraus machen. „Ich nehme einen Salat!“ Meine Mutter warnte mich sofort, dieses gesunde Zeug zu essen. „Aber doch nicht hier! Der Salat hier schmeckt nicht gut. Zuviel Essig drin!“ Ich ließ mich kurzerhand zu einem Hamburger hinreißen. Brot, Fleisch, Salatblätter, Gurken, Käse und Zwiebeln. Bis hier sah der Hamburger doch recht gesund aus. Ich hatte nur nicht ganz mit der riesigen Portion Remoulade und einer dicken Schicht Ketchup gerechnet. Irgendwie sah ich meinen Diätplan vollkommen hinüber. Aber, so erinnerte ich, morgen fangen wir ja mit der Diät an.

Am nächsten morgen freute ich mich endlich meinen Salat zu essen. Als es Mittag wurde, fragte ich meine Mutter, ob die Zutaten für den Salat schon da sind. Sofort begann meine Mutter herum zu drucksen und gestand mir, dass sie keine Lust zum kochen hätte. Geschweige denn, einen Salat zu machen. Also beschloss meine Mutter, etwas von der Pizzeria zu bestellen. Meine Mutter wollte anrufen und fragte mich, was ich essen möchte. „Salat!“ sprudelte es aus mir heraus, worauf meine Mutter mich schief ansah und meinte: „Spielverderberin!“ Verwirrt blickte ich sie an. „Wieso?“ In einer Pizzeria bestellt man doch keinen Salat!“ Ich versuchte widerstandsfähig zu bleiben und blieb bei meiner Bestellung. Verzweifelt versuchte meine Mutter mich zu überreden, doch Pizza zu bestellen. Ich erinnerte sie, dass wir doch abnehmen wollten. Sie schüttelte nur den Kopf. „Ach,das machen wir nächste Woche! Papa will sowieso auch abnehmen.“ Schließlich ließ ich mich doch zu einer Pizza hinreißen.

Endlich war Mittwoch. Immer noch hielt ich an meinem ursprünglichen Diätplan fest. Beinahe schon ängstlich fragte ich erneut nach, was es heute zu essen gibt. „Och... ich glaube wir haben noch was in der Gefriertruhe!“, antwortete meine Mutter. Hoffnungsvoll erwiderte ich „Salat?“ Aber warum sollte Salat in der Gefriertruhe sein? Als ich einen Blick hinein warf, sah ich 4 Packungen Mikrowellen – Futter. Mit Tomaten, Nudeln und ganz viel Fleisch. Das rote Zeug ähnelte nicht annähernd einer Tomate. Trotzdem, es war ein kleines Trostpflaster, das wenigstens das Gefühl vermittelt worden ist, etwas gesundes zu essen. Ich glaube ansonsten wäre ich durchgedreht.

Es kam der Donnerstag und meine Hoffnung auf ein paar Pfunde weniger schwand auf ein Minimum. Es gab Pommes, Chicken Mc Nuggets und Cola.

Am Freitag (ich bekam fast einen Heulkrampf) hatten wir schließlich alle Möglichkeiten des Fastfood ausgeschöpft. In einem Anflug von Mitleid holte meine Mutter mir tatsächlich einen Salat. Voller Vorfreude riss ich den (fertigen) Salat auf und machte mich über das Grünzeug her. Ich fühlte mich inzwischen mit meinen 1,80m wie mindestens 70kg, also mindestens wie ein mittelgroßer PKW. Aber ich sollte wohl meinen Glauben an Gott verlieren. Spuckend und würgend spie ich den Salat wieder aus. „WAS IST DAS DENN?“ Die Antwort darauf war ein einfaches Stirnrunzeln. Der Salat schmeckte nach dünnem Gummi garniert mit Öl und jede Menge saurem Etwas. Er landete im Müll und ich gab mich schließlich mit drei Schreiben Brot, beschmiert mit dick Marmelade und Butter. Auf die paar Pfunde mehr kam es jetzt auch nicht drauf an.

Der Abend nahte und ich schaltete deprimiert den Computer an. Auf meiner Startseite listen sich Nachrichten, Notizzettel, Soduko – Felder, YouTube Vorschläge und Wetterprognosen. Auch ein Feld mit meinem Horoskop war vorhanden. Langsam und mit einem Ungläubigen Ausdruck in meinem Gesicht las ich das Wochenhoroskop durch und fiel wahrlich vom Glauben ab. Dann wurde mir alles klar.

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