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Glanzlos am Faden

Glanzlos am Faden

 

Es war einmal ein arg schäbiges Theater, dass hieß „Friss oder Stirb.“ Dieses gehörte der alten Puppenspielerin Poli Tiker. Der Putz bröckelte und in allen Ecken hingen kleine Nester mit Staubflocken und Spinnenweben. Kamen Menschen zu ihrer Vorstellung so sang sie

 


„Knäblein und Weiblein

kommt rein, kommt rein.

Poli Ticker zieht die Fäden.

Ihr gehorcht nun meinem Willen.

Habt ihr Angst, ich will euch stillen.

Oh nein, oh nein,

die Macht ist mein.

Poli Ticker zieht die Fäden.

 Nach meinem Willen bewegt euch fein,

will doch eure Herrin sein.“

 


Dann lachte sie laut und das Schauspiel begann. Doch in letzter Zeit begab es sich, dass niemand mehr ihre Spiele besuchte. Da machte sich Poli Tiker auf, ging auf die Straße und fragte einen alten Mann, ob er gerne ihrem Spiel zuschauen möchte. Der Alte freute sich, denn er liebte Puppenspiele. Und Poli Tiker spielte, der alte Mann freute sich und lachte erstaunt. Andere alte Menschen gesellten sich dazu und riefen „Poli Tiker zieht die Fäden, lasst sie ziehen, dass kann sie gut.“ In den nächsten Tagen war ihr Theater wieder voll, voll von alten Menschen die klatschen. Doch auch diese Zeit war bald wieder vorbei und Poli Tiker ging erneut auf die Straße. Da traf sie eine Frau, wunderschön und hoch aufgerichtet. Wieder fragte Poli Tiker „Möchtest du meinem Spiel zuschauen?“ Die Frau nickte und Poli Tiker sang:


 

„Knäblein und Weiblein

kommt rein, kommt rein.

Poli Tiker zieht die Fäden.

Ihr gehorcht nun meinem Willen.

Habt ihr Angst, ich will euch stillen.

Oh nein, oh nein,

die Macht ist mein.

Poli Tiker zieht die Fäden.

 Nach meinem Willen bewegt euch fein,

will doch eure Herrin sein.“

 


Dann fing sie an zu spielen und die Frau sah und hörte. Wieder sammelte sich eine Menschenmenge und ein leises Wispern und Geflüster schwoll an. Poli Tiker sah auf und fragte erstaunt „Gefällt euch mein Spiel nicht?“ „Doch, doch! Es gefällt uns!“ rief die Menge und alle lauschten begierig auf ihre Worte. Doch ein kleines Raunen blieb zurück. Trotzdem freute Poli Tiker sich, als sich wieder dass Theater füllte. Doch wie beim ersten Mal leerten sich die Plätze.

Zum dritten Mal ging Poli Tiker auf die Straße und sang:

 

 

„Knäblein und Weiblein

kommt rein, kommt rein.

Poli Tiker zieht die Fäden.

Ihr gehorcht nun meinem Willen.

Habt ihr Angst, ich will euch stillen.

Oh nein, oh nein,

die Macht ist mein.

Poli Tiker zieht die Fäden.

 Nach meinem Willen bewegt euch fein,

will doch eure Herrin sein.“

 


Da näherte sich ein kleines Kind und fragte: „Mütterchen, was macht ihr dort?“ Ärgerlich antwortete Poli Tiker „Ich spiele mit meinen Puppen, was sonst? Gefallen dir meine Puppen? Sieh doch nur, wie schön sie sind!“ Neugierig musterte dass Kind diese und nahm eine in die Hand. „Eure Puppen sind alt, die Fäden sind glanzlos und die Augen sind leer. Aber spielt doch. Ich mag euch gerne zuschauen. Vielleicht mag ich es ja?“ Erbost begann sie zu spielen, doch ihre Puppen verhedderten und drehten sich wild um sich selbst. Andere Kinder liefen heran und schauten zu. Laute Proteste wurden kundgetan, die Kinder schimpften und zeigten mit Fingern auf Poli Tiker. Zornig schmiss sie die Puppen auf den Boden und schrie „Was wollt ihr denn? Was gefällt euch nicht an meinem Spiel?“

 


Da lief ein kleiner Junge zur Frau und schrie „Schnipp, schnapp ich schneide euch die Fäden ab!“ Und mit einem lauten Lachen schnitt er die Puppen von den Fäden los. Da begannen die Puppen zu tanzen und mit ihnen alle Menschen. Nur ein Mensch tanzte nicht.


 

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