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4. Folge: Snowflake

4. Snowflake

 

Nachdenklich rieb Nathan seine Handgelenke. Noch immer waren die Striemen des Paketbandes zu sehen. Langsam nahm er seine Hosen und legte sie in den Koffer. Dabei versuchte er den Schmerz in seinem linken Arm zu ignorieren. Leutnant Cahoone hatte ihm für eine Woche frei gegeben. Dankbar hatte Nathan das Angebot angenommen. Midtown würde für eine Woche ohne ihn auskommen müssen. Er machte den Reißverschluss seines Koffers zu und hob das ramponierte Stück vom Bett herunter. „So, das war´s. Und jetzt…“ Nathan beendete den Satz nicht, sondern schaute hinunter auf den Boden. „… muss ich dich noch irgendwo unterbringen. Tut mir ja leid, mein großer, aber dich kann ich wohl schlecht mitnehmen. Glaube mir, da wo ich hinwill ist es nicht schön für Katzen!“ Seine Hand strich über Raphaels Kopf, kraulte ihn hinter seinen Ohren. Dann packte er den Kater unter den Brustkorb und hob ihn hoch.

 

Raphael zischte unbehaglich. Die seltsame Frau mit den schwarzen Haaren versuchte nun schon den ganzen Tag ihn zu berühren. Wie jedes Mal wich der Kater zurück. Seine Nackenhaare sträubten sich. Außer Nathan durfte niemand ihn berühren – was war er? Garantiert kein zahmes Hauskätzchen, welches alle betuddeln dürfen. Es reichte schon, dass Al Capone ihn für eine Hausmieze hielt. Aber war er nicht genau das geworden? Der Kater musste an Nathan denken, diesen großen Mann, der den Tod seiner Freundin gerächt hatte. Irgendwie waren sie seitdem miteinander verbunden und halfen sich gegenseitig. Zweimal hatte der Blonde ihn nun schon gerettet. Raphael schaute wieder zu der Frau. Seine orange – farbenen Augen verengten sich. Irgendwie hatte er diese Frau schon mal gesehen. Manchmal roch Nathan sogar genauso wie sie. Jetzt stand sie in einem Raum, in dem es herrlich roch. Nach allerlei Essen – Brot, Fleisch und aus einem silbernen, dünnen Rohr kam manchmal sogar Wasser. Etwas wurde aufgemacht, dann bückte die Frau sich und stellte etwas auf den Boden. Es war Katzennahrung, wie Raphael sehr genau wusste. Es war die gleiche Sorte, wie die, die Nathan ihm immer gab. „Also doch eine Hausmietze!“, tönte es in seinem Kopf. „Nein! Ich bin keine Mieze!“ Raphael drehte sich auf dem Absatz herum und flüchtete aus dem Raum. Blitzschnell rannte er zur Terassentür, sie stand leicht offen. Ohne nachzudenken sprang der Kater durch den Spalt, hinaus auf den Balkon. Von dort sprang er einen Meter tief hinab, landete im weichen Gras und verschwand zwischen den Büschen.

 

„Mr. Wide, wenn Sie mir bitte folgen.“ Das Personal des Rehabilitationszentrums war zwar ganz ok, aber nicht übermäßig freundlich. Der Mann zeigte ihm die Räumlichkeiten, erkläre den Tagesablauf und führte ihn anschließend auf sein Zimmer. Das kleine Zimmer enthielt ein Bett, eine kleine Sitzecke mit Tisch und einen Kleiderschrank. Auch ein Badezimmer im Miniaturformat war vorhanden. Nathan verabschiedete die Servicekraft. Als diese Erwartungsvoll an der Tür stehenblieb seufzte er. „Was möchten Sie?“, fragte er. „Einen schönen Tag noch.“ Damit wandte der Mann sich ab. Befriedigt schloss Nathan die Tür. Natürlich hätte er Trinkgeld geben müssen. Ach, scheiß drauf, der Kerl bekommt sein Gehalt. Das sollte wohl reichen. Er riss seine Tasche auf und zog seine Duschsachen heraus. Inzwischen war er völlig erschöpft, er zog sich nur noch aus, ging unter die Dusche, machte sich fertig und sank bald darauf ins Bett. Der Schlaf ließ nicht lange auf sich warten.

 

Raphael wachte von dem Gezwitscher eines Spatzes auf. Der bunte Kater lag unter einem Busch, mitten im Baumland. Langsam begann er sich zu strecken – seine langen Krallen fuhren raus und furchten die Erde unter seinen Pfoten. Seine weißen Eckzähne sehnten sich nach einer frischen Mahlzeit. Vorsichtig blickte Raphael sich um. Als er den Vogel sah, ging er in die Hocke und pirschte sich vorsichtig an das Tier heran. Dann, mit einem Satz sprang er hoch, schlug den Vogel mit Tatze nieder und sprang auf  seine Schwanzfedern. Der Vogel zwitscherte noch lauter, während er versuchte davonzufliegen. Der Schlag hatte ihn einigermaßen betäubt, somit hatte er einige Schwierigkeiten seine Flügel auszubreiten. Er flatterte zwei, dreimal als ihn erneut der Schlag traf. Diesmal riss eine Kralle an seinem Flügel. Noch einmal ließ Raphael den Vogel davonflattern, dann erst machte er sich über das Fleisch her. Ein paar Menschen liefen ebenfalls durch das Baumland. Niemand von ihnen zeigte Interesse an dem kleinen Kater und wenn doch so wandten sie schnell den Kopf ab, als sie seine blutige Schnauze sahen. Nachdem Raphael gegessen hatte, suchte er sich einen Platz in der Sonne und begann sich genüsslich zu putzen. Erst danach machte er sich auf den Weg in die Innenstadt, mitten in die Katzenhochburg.

 

„Was ist Ihnen passiert, Mr. Wide?“ Die Psychologin schaute den blonden Mann erwartungsvoll an. „Sie können uns gerne Ihre Geschichte erzählen, aber sie müssen nicht, wenn Sie nicht wollen.“ Es war Gesprächsrunde, diese Psychonummer, die man in jedem Film und überall sehen konnte. Nathan hatte sich immer gewundert, warum die Charaktere nie die Klappe auf bekamen und erst nach soundso vielen Therapiestunden ihren Mund aufbekamen. Nun saß er selber hier und wusste nicht, was er sagen sollte. Schließlich öffnete er den Mund. „Ich bin entführt worden. Nicht schlimmes.“, brachte er schließlich hervor. „Ich bin davon nur ziemlich erschöpft… brauche nur mal eine Pause. Die Entführen selbst hat mich kaum gekratzt.“ Die Frau nickte. Gelangweilt hörte Nathan den Anderen zu, wie sie von Ermordeten Kollegen, kranken Kollegen und Süchtigen Kollegen erzählten. Natham arbeitete allein. Er hatte keinen Kollegen. Schmunzelnd musste er an seinen Kater denken. Erinnerte sich, wie die Augen ihn anstarrten, mitten in der Dunkelheit. Später hatte Cahoone ihm erzählt, wie er mithilfe des Katers ihn gefunden hatte. Seit er den Kater kannte war sein Job viel einfacher geworden. Sie hatten sich gegenseitig gerettet und der Kater half ihm auf seltsame Weise bei seinen Fällen. Eventuell hatte er ja doch einen Kollegen.

 

Die Innenstadt war eine Ansammlung aus alten Häusern und Müllbergen. Müll war überall, wo man auch hinsah. Alte Tüten, Zigaretten, Mc Donalds – Tüten, Dose und zerbrochene Flaschen. Hier suchten sich die alten Katzen ihr Mittagessen. Der Müll war der Grund für die hundert von Tieren hier zu leben. Niemand musste in Midtown hungern. Entweder man jagdte die Mäuse und Ratten, welche von dem unerträglichen Gestank angezogen wurden – oder man durchsuchte den Müll nach Essbaren. Raphael überquerte eine Straße, seine Pfoten setzten weich auf dem harten Pflaster auf. Irgendwo schepperte Glas, mauzen ertönte. Neugierig stellte der Kater seine Ohren auf und folgte den Geräuschen. Vor einer Häuserwand machte er halt. Ein weißer Kater durchsuchte gerade einen aufgerissenen Sack. Raphael kannte den ihn, er war einer der ältesten Kater hier in der Stadt. „Snowflake!“ Mit einem Satz sprang Snowflake heran. Die beiden begrüßten sich gurrend. „Hast du bereits was gefunden?“, fragte Raphael und musterte leicht angeekelt den Mund. Der Weiße verneinte. „Ich werde dir jagen helfen!“ Die beiden Kater machten sich auf den Weg. Vor einem Deckel im Boden machten sie halt. Man konnte Wasser rauschen hören, es roch nach noch mehr Müll und faulem Wasser. Eine Ratte, grau mit rosa Schwanz lag mit geschlossenen Augen vor einem kleinen Loch. Raphael nahm die Witterung auf, ein seltsamer Geruch lag in der Luft. Doch im nächsten Moment war das Vergessen. Plötzlich begann Snowflake mit den Zähnen zu klappern, schürzte sich auf die Ratte. Ohne langes Federlesen schlang er das tote Tier hinunter.

 

In der Cafeteria war nicht viel los. Die meisten hatten Ihre Anwendungen oder nutzen das Schwimmbad. Nathan saß an einem Tisch am Fenster, seine Augen wanderten über die Parkanlage. Es war Frühling, die ersten Blumen sprossen aus dem Boden, der Wind wehte sanft aber kalt. Doch hinter den Scheiben war es warm. Trotzdem trank Nathan einen heißen Tee, allerdings nur, weil ihm nichts Besseres einfiel. Plötzlich ertönte Musik. Die Beatles sangen „Help – I need somebody – help not just anybody – help you know I need someone- Help!” Nathan ließ die das Lied eine Weile laufen, bis er schließlich sein Handy aufklappte und ans Telefon ging. Es war Sharona. „Nathan?“ Es konnte nichts gutes Bedeuten, wenn sie so ein Gespräch anfing. „Hallo! Ich wollte mich mal erkundigen wie es dir geht, Nathan!“, antwortete Nathan sarkastisch. „Es tut mir leid. Sorry. Aber ich rufe wegen Raphael an. Er ist weg!“ Bäm! Da war sie, die beste Nachricht des Tages… und die schlechteste. Nathan brach der Schweiß aus.  „Wie? Was wann? Ich komme sofort!“ 

 

Die Sachen waren sofort gepackt, es dauerte nicht wirklich lange. Dann lief Nathan zur Rezeption. „Ich muss sofort abreisen!“ Missbilligend schaute der Mann ihn an. Es war der gleiche, dem Nathan kein Trinkgeld gegeben hatte. „Sie sollten zuerst mit ihrer Psychologin über ihre verfrühte Abreise sprechen, Mr. Wide.“ Eilig zückte Nathan seine Geldbörse und zog 10 Pfund heraus. „Hier haben sie Ihr Trinkgeld und jetzt notieren Sie meine Abreise. Ich werde später nochmal anrufen und alles abklären!“ Als endlich alles geklärt war, schnappte sich Nathan seinen Koffer, stieg in seinen Landrover und fuhr zurück nach Midtown.

 

Raphael starrte entsetzt auf die toten Katzen. Snowflake, Hanny und Jagger lagen auf der Seite, ihr Fell roch nach Tod und Verwesung. Die Klitschko – Brüder hatten die drei Katzen gefunden und zu Al Capone gebracht. Ein schwieriges Unterfangen, aber es musste sein. Die drei Toten waren nicht die ersten hier in Midtown. „Und es gibt weitere 8 Katzen?“, fragte Raphael. „Ja und wenn du nicht bei deinen Menschenfreunden leben würdest, wüsstest du auch davon!“, fauchte Klitschko eins. Der stattliche Kater mit dem hellbraunen Fell war bekannt für seine ständigen Schlägerreinen. Raphael kräuselte die Nase. Er hatte keine Lust sich mit einem der Klitschkos anzulegen. „Ich habe heute eine Ratte selbst erlegt! Ich bin immer noch ein Straßenkater!“ „Schluss!“ zischte Al Capone. „Wir müssen herausfinden, was mit unseren Freunden passiert. Heute Nacht treffen wir uns alle im Baumland! Informiert alle Einzelgänger! Weibchen mit Jungen brauchen nicht zu kommen. Den Rest will ich sehen.“

 

Wieder einmal telefonierte Nathan mit Sharona, aber der Kater war noch immer nicht bei Ihr aufgetaucht. Er selbst saß hinter dem Steuer und fuhr langsam durch die Straßen, auf der Suche nach Raphael. Erst als es dunkel wurde, fuhr Nathan wieder heim. Sicher, überlegte er, ist der Bunte ins Straßenleben zurückgekehrt. Traurigkeit legte sich über sein Herz. Ich hätte ihn niemals bei Sharona abgeben dürfen. Der Kater hatte in der Vergangenheit zu viel erlebt, als dass er bei einer fremden Person bleiben würde. Mit Ihm und dem Kater – tja, das war etwas vollkommen anderes. Zuhause angekommen setzte Nathan sich an den PC und erstellte einen kurzen Steckbrief. WER HAT MEINEN KATER GESEHEN setzte er in Großbuchstaben über ein kleines Foto.  Nathan seufzte leise, drückte das Diskettensymbol und druckte anschließend den Steckbrief aus.

 

Der nächste Tag brach an. Nathan frühstückte nur einen Apfel, warf sich seinen Mantel über und fuhr in den nächst gelegenen Copy – Shop. „100 mal bitte!“, bestellte er bei dem älteren Hernn  an dem Schalter. Harry, so hieß er jedenfalls seinem Namenschild zu folge, nahm den Steckbrief und legte ihn in den Drucker ein. „Sie vermissen Ihre Katze.“, stellte der grauhaarige Mann fest, während sie warteten. Hinter Nathan hatte sich bereits eine kleine Schlange gebildet, während der Drucker unaufhörlich Papier ausspuckte. Nathan nickte, während er unruhig von einem auf den anderen Fuß trat. Er hasste es, wenn so viele Menschen hinter ihm standen. Einige schnalzten bereits und jammerten über den Service. „Nun, da sind Sie nicht der einzige. Im Moment gibt es sehr viele verschwundene Tiere.“ Stirnrunzelnd nahm der Detective die Information zu Kenntnis. Die Kopien waren endlich fertig, Nathan warf das Geld auf die Theke und verschwand wieder nach draußen. Mithilfe von Klebeband und Stecknadeln pflasterte Nathan in der darauffolgenden Stunde sämtliche Laternen und Bäume die er antraf. Sein schwarzer Mantel bauschte sich im Frühlingswind, die Sonne schien bereits hell und warm.  „Entschuldigung, haben Sie diesen Kater gesehen?“, fragte er den nächsten Passanten. Doch auch die Frau schüttelte den Kopf und lief ohne ein Blick auf das Bild geworfen zu haben weiter. „Sie haben ja noch nicht einmal geschaut, sie blöde Kuh!“, grummelte Nathan.

 

Sein nächster Halt war im städtischen Tierheim. Die große Eisenpforte stand offen, dahinter ein großer Sandplatz mit unzähligen Regenlöchern. Von überall erklang Hundegebell, gerade führte ein junges Mädchen zwei Yorkshire – Terrier aus. Nathan nickte grüßend. Dann betrat er das Büro. „Entschuldigung, Nathan Wide mein Name. Ich suche eine entlaufene Katze.“ Die Frau hinterm Schreibtisch verdrehte für einen Augenblick die Augen. Dann schien sie sich zusammen zu reißen und setzte ein Lächeln auf. „Kommen Sie, ich zeige Ihnen unsere Katzen.“ Der Katzenzwinger war in Wirklichkeit ein ausrangiertes Wohnmobilheim. Die Katzen, braun, schwarz bunt oder rot, lagen n den Betten, auf der Couch oder hatten es sich in den offen stehenden Regalen bequem gemacht. Auf dem Boden standen die Katzenklos und Kratzbäume. Kissen und Decken pflasterten den fußboden genauso wie das Futter und Spielzeug. Das Caos wurde nur durch den penetranten Geruch der Tiere übertroffen. Nathan rümpfte die Nase. „Sagen Sie.“ wandte er sich an die Frau. „Ich hörte, im Moment verschwinden viele Katzen, stimmt das?“

„Da haben Sie Recht. Aber ich darf Ihnen keine näheren Informationen dazu geben. Tut mir leid.“

„Also wissen Sie etwas?“

„Es tut mir leid.“. wiederholte die Frau sich.

Nathan nickte, zog seine Geldbörse hervor und zog seine Dienstmarke. „Können Sie es einem Detective erzählen?“

 

Die Säcke mit den toten Tieren stapelten sich am Ende des Tierheim – Geländes. Als Nathan grob ihre Anzahl überschlug, kam er auf mindestens 20 Säcke. Der süßliche Geruch der Verwesung überschattete diesen Ort. „Was hat die Tiere getötet?“ „Erst vermuteten wir eine Krankheit. Aber unserer Veterinär meint, die Tiere sind vergiftet worden.“ „Vergiftet!“, erschrak Nathan. Etwas rieb sich an seinen Beinen, Nathan blickte nach unten. Es war Raphael, der dort schnurrend seine Beine umkreiste und sein Köpfchen an ihm rieb. „Raphael! Wo kommst du denn her?“

 

Der Kater hatte die Suche nach der Unheimlichen Krankheit nicht aufgeben. Sein Weg hatte ihn schließlich zum schlimmsten Ort gebracht, den er sich vorstellen konnte. Die Menschen hier hielten Katzen und andere Tiere gefangen, vor allem Straßenkatzen. Herein kam Raphael durch ein Loch im Zaun dann schlich er weiter, immer noch eng an den Zaun gepresst, immer darauf  bedacht, nicht entdeckt zu werden. Mit einmal stieg ihm ein vertrauter Geruch in die Nase. Es roch eindeutig nach Nathan. Den Schwanz hoch aufgerichtet verließ der Kater seine Deckung und rannte der Duftspur nach. Als er Nathan entdeckt hatte, liebkoste er seinen verschwundenen Menschen. „Ist das Ihre Katze?“ fragte die Frau neben Ihm. Raphael fauchte leise. Doch Nathan nickte. „Ja, das ist mein Raphael.“ Nun lächelte die Frau. „Schön, dass wenigstens er heil wiedergekommen ist.“ Raphael bemerkte erst jetzt die ekelig riechenden Säcke. Und erstarrte. Seine Augen waren scharf genug, um die Katzenleiber in den Säcken erkennen zu können. Vorsichtig schlich er näher. Seine Ohren fest angelegt, sein Schwanz peitschte hin und her, schnüffelte er vorsichtig die Säcke ab. Die Tiere rochen seltsam, es schien einen Geruch zu geben, den alle hatten. Es war nicht der Geruch der Verwesung, nein, dass hier roch nach Menschenzeug. Noch einmal schnüffelte er, als ihn der Blitz traf. Er kannte diesen Geruch! Die Ratte, die Snowflake gegessen hatte, sie roch genauso! „Ein Gift könnte tatsächlich die nächste Lösung sein…“, überlegte Nathan. Raphael schreckte aus seinen Gedanken und starrte Nathan aus seinen glühenden Augen an. „Sehen Sie mal!“, die Frau deutete auf Ihn. „Als ob ihr Kater sie verstanden hätte.“ „Ja.“, schmunzelte Nathan. „Der Kater ist über alle Maßen klug.“ Dann streichelte er dem Kater über den Kopf. „Ich warte zuhause auf dich - Wenn du wieder zu mir kommen möchtest.“ Die Frau sah ihn an und schüttelte den Kopf.

 

Rasphael erschien ziemlich spät im Baumwald. Viele Katzen hatten sich bereits versammelt. Schnell berichtete der Kater, was er erfahren hatte. „Ein Gift also?“, stellte Al Capone fest. „Ich vermute absichtlich verteilt. Jemand will uns anscheinend töten. Ansonsten wären nicht so viele Katzen gestorben. Ich weiß, dass die Menschen oft Gift unter den Ratten verteilen, aber es hat uns noch nie betroffen, da wir den Geruch von vergifteten Tieren kennen. Dies hier muss ein neues Gift sein…“ Raphael stimmte dem zu. „Wir müssen alle Katzen warnen und ihnen davon erzählen. Jeder muss die Augen offen halten.“ Allgemein wurde zugestimmt, dann zerstoben die Katzen in alle vier Himmelsrichtungen. Raphael aber blieb noch einen Moment sitzen. Er war verwirrt. Nathan hatte anscheinend nach ihm gesucht. Nathan hatte sich gefreut ihn zu sehen. Nathan, sein Mensch. Der Ihn liebte. Der sein Nest mit ihm teilen wollte. Der Kater dachte an all die Straßenkatzen und ihr Leben. Es ist egal, wo man lebt, stellte er schließlich fest. Hauptsache ist, dass man mit denen zusammen ist, die man mag. Und dann stand der Kater auf und marschierte nach Hause. In der Nähe aber lag ein Mann auf der Bank. Er hatte alles gesehen. Schnell stand er auf. Die Katzenversammlung war anscheinend vorbei. Lächelnd musste er an einen Katzenrat denken. Denn genauso hatten sich die Tiere soeben verhalten. Aber wer wusste das schon. Katzen, so dachte er, sind eben mysteriös.

 

 

 

 

 

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