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Die Legende von Taivas


In den alten Fjorden von Finnland, als noch die Götter und Dämonen über das Land herrschten, regierten weise Könige und Königinnen. Sie lasen die Botschaften der Götter aus Feuer, Wasser, Erde und Luft und lenkten so das Geschick der Menschheit. Doch die Götter verlangten einen Preis für ihre Hilfe. Und sie verlangten das Blut einer Frau, welche reinen Herzens war. Und dieses Blut gehörte fortan ihnen und musste den Göttern dienen. Sie wurden zu Geschöpfen, aus den reinen Elementen – zu den unsterblichen Drachen der alten Zeit. So lief es viele Jahre und die Drachen wurden so viele, dass der Himmel erzitterte unter ihren Flügelschlägen. Der Zahn der Zeit fasste sie nie. Sie dienten den Göttern, führten ihre Befehle aus, gaben und nahmen den Menschen. Die Drachen kannten den Menschen gut, kannten all seine tiefsten Gedanken und die Farbe seiner Seele.


Kaum ein Mensch aber wusste von dem großen Geheimnis dieser Drachen. Alle hundert Jahre, in der ersten Nacht des neuen Sommers, an dem die Sonne den Mond verdeckt, können die Drachen aus dem Dienst der Götter treten und wieder als Menschen unter den sterblichen weilen.


Und diese Nacht kam und ging, ohne dass ein Mensch davon etwas merkte. Und die Frauen mischten sich wieder unter die Menschen. Eine davon war Taivas. Sie hatte hunderte von Jahren den Göttern gedient. Nie hatte es für sie einen Grund gegeben, zu den Menschen zurück zu kehren. Doch in den letzten Sommern hatte sie jemanden erblickt. Es war Prinz Tulipala, Sohn von Lord Kuningas und Königin Kuningator. Sein mächtiges Schwert Niekka hatte schon viele Schlachten gesehen und wurde von einem dunklen Geheimnis umgeben. Als es während der Geburt des Prinzen aus der goldenen Schuppe eines Drachen geschmiedet wurde, so weissagte der Taikuri des Fjordes, das dieses Schwert eng mit dem Drachen und dem Schicksal des Prinzen verbunden war. Jedoch vermochte er nicht zu sagen wie.


Und so wuchs der Prinzenknabe heran und als er zwanzig Sommer zählte, da traf er auf die wunderbare Taivas. Er fand sie allein im Wald, als er auf der Jagd nach den Elchen war.

Sie trug ein goldenes Gewand, ihr Haar schimmerte weiß wie der Schnee und in ihren Augen spiegelte sich ein Feuer. Prinz Tulipala beschloss sie mit auf Schloss Linna zu nehmen und umwarb ihr Herz. Voller Liebe gestand sie ihm ihr wahres Wesen, denn seines kannte sie schon lange.


Doch gab es einen Diener des Schlosses, Palvelija, der im Selben Sommer wie Prinz Tulipala geboren ward und ebenfalls das Herz von Taivas begehrte. Es schmerzte ihn sehr, als er schließlich von der Hochzeit des Paares erfuhr. Voller Schmerz wollte er sich sein Schwert in seinen Leib rammen, als der glühende Hass eines Dämons ihn durchfuhr. Und Palvelija beschloss die Liebe des Prinzen zu zerstören.


Am Abend vor der Hochzeit schlich sich der Diener in das Gemach des Prinzen und redete beharrlich auf ihn ein. „Mein Prinz! So höret was meine bescheidne Ohren gehört haben. Ein Diener eures Stabes hat sich in Prinzessin Taivas verliebt und verlangt ihr Herz. Er will euch noch diese Nacht ermorden. Seht Euch vor, edler Prinz!“


Prinz Tulipala wollte dies auf keinen fall zulassen. Sein Herz schlug allein für Taivas und ihres nur für seins. Wenn er sie sah, so sprang es wie ein wildes Tier in seinem Käfig. Er roch ihren Duft so gerne und versank in ihr Haar wie in einer Welle des Ozeans.


Doch Palvelijas Liebe, der des Prinzen gleich gewesen, war in der Dunkelheit des Hasses verloren gegangen. Und so schmiedete er weiter an seinem Plan.


In der Nacht blieb der Prinz mit offenen Ohren in seinem Bette liegen, das Schwert Niekka eng an sich gepresst und wartete auf den verräterischen Diener. Schließlich öffnete sich in einem sanften Luftzug die Tür und jemand betrat das Gemach. Langsam näherte sich der Diener und öffnete den Vorhang seines Bettes. Mit einem gewaltigen Schrei zerriss Niekka die Luft und senkte sich in den Leib. Mit einem Siegesgeschrei auf der Zunge entzündete der Prinz ein Feuer im Kamin und wandte sich dem Diener zu.


Ach, was war es für ein Schock, als er Taivas auf dem Boden gewahrte, nicht den Diener. Er sah das Blut der Geliebten, nicht dass des Dieners. Er sprang auf die Frau zu und presste ihren leblosen Körper an seinen. „Oh, ich kann nicht ohne dich leben, meine Geliebte Taivas!“ Er richtete seinen verschleierten Blick gegen den Himmel. „Warum habt ihr sie mir genommen, oh ihr Götter. So gebt sie mir wieder zurück! Sie hat doch nichts getan, das Euren Zorn erklärt. Oder habe ich euch böses getan?“ Der Prinz vergoss bittere Tränen als er im Feuer eine Stimme hörte.


„Oh nein, weder ihr, noch Taivas habt uns böses getan.“ Verzweifelt fragte der Prinz, ob es nicht einen gemeinsamen Ort für ihn und Taivas gäbe, dort wo sie ewig miteinander leben könnten. Selbst im Tod. Die Stimme im Feuer schwieg lange, bis sie schließlich flüsterte: „Es gibt einen Weg, einen Weg. Doch dafür müssen Eure Herzen und Eure Liebe rein sein.“ Doch der Prinz konnte sich in keinem der Punkte anklagen und fragte erneut. Da antworteten die Götter und verließen ihn.


Prinz Tulipala nahm sein Schwert, geformt aus einer Drachenschuppe und betrachtet es nachdenklich. Es schimmerte und glänzte in allen Farben und Schattierungen. „Ich komme zu dir, Taivas. Ich komme zu dir.“ Und dann stieß er sich das Schwert aus der Drachenschuppe von Taivas in sein eigenes Herz. Und das Schwert, welches bereits Taivas Herz in sich aufgenommen hatte, nahm nun auch Prinz Tulipalas auf und sie verbanden sich zu einem. Gemeinsam wurden sie zu dem Schwert Erottamont.


Dem Schwert des Unzertrennlichen.


ENDE


 


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