Die roten Tulpen vom Reinasee
Im Mondlicht sanft enthüllt
Glänzend silbern matt
Die Luft vom süßen Duft erfüllt
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Sehet da die junge Maid
Schleier wehend weiß
Ihr Gesang erzählet von ihrem Leid
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Deine Ohren sollen lauschen
Leise spitz gespannt
Hörst du des pochen´d Rauschen?
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Ein Herz schlug in ihrer Brust
Schnell bebend laut
Des Vaters Lust noch jetzt bewusst
Betörend die Tulpen von Reinasee
Er nahm sie jede Nacht
Gewaltig wollend ungezähmt
Ihre Mutter leise immer lacht
Betörend die Tulpen von Reinasee
Im Dorfe man sich so erzählt
Leise flüsternd heimlich
Wird eines Tages ein Jüngling auserwählt
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Jüngling befrei die Fraulich´ Braut!
Mutig liebend unerkannt
Niemand sonst den Weg sich traut
Betörend die Tulpen vom Reinasee
So sagte ein Engel in des Jünglings Ohr
Lieblich singend geisterhaft
Sogleich von Sinnen der junge Thor
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Macht sich auf hoch zu Rosse
Stolz trabend sieggewiss
Zu der Maid im Schlosse
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Im goldnen Gewand
Ängstlich zitternd hoffnungsvoll
Die junge Maid am Fenster stand
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Beide Jung erfüllt von Liebe
Entflammt wallend Hitze
Woll´n sie fliehen wie die Diebe
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Der Vater die Maid doch überwacht
Streng beherrschend voller Wut
Sich an die Verfolgung macht
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Reitend wie der Wind das junge Paar
Glücklich lachend wunderbar
Wehend flog ihr rotes Haar
So betörend die Tulpen vom Reinasee
Der See am dritten Tage
Schützend ruhig verlassen
Kippte um des Glückes Waage
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Der Vater wartet längst schon dort
Grimmig wütend schweigend
Einst so verlassen der heilig Ort
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Kämpfen beide Zornentbrannt
Schreiend gewaltig entfesselt
Der Sieger wurde nie bekannt
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Beide Männer starben im Blut vereint
leblos Liegend tot
Während die Jungfrau leise weint
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Die Jungfrau nahm den Stahl zur Hand
Drückend schmerzlos kalt
Blut floß über den weißen Sand
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Der Geist der Maid fand nie Ruh
Leuchtend schillernd zart
Drum höre ihrem Leide zu
Betörend die Tulpen vom Reinasee
Überall wo Tulpen so rot
Erinnern weinend klein
Zeugen von diesem Leid und Tod