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Baby an Bord
Baby an Bord


Jeden Morgen fahre ich mit dem Bus zur Arbeit. Meistens ist es total langweilig, außer Vanessa fährt mit. Aber an diesem Tag sollte alles anders sein. Der Bus hielt an der Haltestelle und die Tür öffnete sich quietschend. Nach einigem überlegen, setzte ich mich, ganz in die Nähe der beiden Busbegleiter. Die Fahrt ging los und ich lauschte, wie sich die Beiden über das Dachdecken unterhielten. Nicht gerade spannend, aber was solls.

An der nächten Bushaltestelle stieg ein Mädchen ein, die Tür öffnete sich und quietschte. Verwundert fragte der eine Busbegleiter: "Sag mal, haben wir hier ein Baby im Bus?“ Ich grinste und drehte mich um. Das Namensschild verriet mir, dass ich es mit einem Bernd zu tun hatte. Ich wollte schon sagen, dass das Quietschen von der Tür kam, als sich der zweite Busbegleiter meldete. Sein Name war Günter. „Ich habe keines gesehen, als ich einstieg. Du?“ Bernd schüttelte den Kopf. Einen Moment herrschte Stille, dann hielten sie es anscheinend nicht mehr aus und standen auf. „Lass uns lieber nachsehen, Bernd!“ Also standen die beiden auf und begannen zu suchen. Unter den Sitzen fingen sie an. Hilfsbereit stand ich auf und schaute selbst unter meinen Sitz. Aber nur, um mir das Lachen zu verkneifen. Bernd lief nach vorne, Günter schaute hinten nach.

Die beiden Mädchen (blond und blond) vor mir sahen, wie Bernd sich auf den Boden legte und unter ihren Sitzen nachschaute. Verwundert fragten sie nach dem Grund und als Bernd erklärte wonach sie suchten, brachen die Mädchen in hysterischen Schreien aus. „Ein Baby! Ein Baby! Oh süß, wo ist es denn?“ Sofort sprangen sie auf und beschlossen bei der Suche zu helfen. Ich entschied nochmal unter meinen Sitz zu suchen. Die beiden Mädchen sahen um sich und kamen auf die Idee, auf den Gepäcklagen zu schauen.

Sie kamen zu einem Jugendlichen, dicke Ohrhörer bedeckten seine Ohren. Nachdem sie ihn an tickten nahm dieser seine Ohrhörer ab und fragte: „Was´n los?“ Die Mädchen erklärten händeringend die Lage. „Yo, wird sich schon finden. Bleibt mal groovy.“ Dann setzte er die Ohrhörer auf und wackelte mit seinem Kopf im Takt der Musik. Anscheinend war es Reggae.

Währenddessen versuchte Günter sein Glück bei einem weiteren Passagier. Die junge Frau lag in den tiefsten Träumen. Die weiße Tasche fest umklammert. Vorsichtig stupste Günter sie an und rief „Hallo! Hallo? Junge Dame?“ Außer einem grunzen kam allerdings keine Antwort. Er versuchte es noch mal. „Pommes mit Ketchup bitte!“ Verdutzt wich er zurück. Die Schlafende hatte geredet! Kopfschüttelnd ging Günter weiter. Wer von Pommes und Ketchup träumte, den sollte man nicht stören.

Währendessen beschloss der Groovy Man doch mit zu helfen. Eine Frau, ca. 25 erweckte seine Aufmerksamkeit. Ihre Augen schimmerten grau, das schwarze Haar lag offen. Mit leichten schritten näherte sich der Groovy man und lehne sich auf den Sitz vor ihr. „Hey, hier soll ein Baby liegen. Eins gesehen?“ Vornehm schüttelte die Frau den Kopf. „Nein, ich habe kein Baby gesehen, junger Mann.“ Der Groovy Man schüttelte seine Rasta locken und antwortete „Lass uns mithelfen suchen. Aber erst brauche ich einen Joint.“ Er öffnete das Seitenfenster und drehte sich schnell einen. Dann hielt er den fertigen Joint in der Hand und begann zu beten. „Rasta unser, der du bist in Jamaika, geraucht werde dein Joint, dein Hasch komme, deine Flash geschehe, wie in der Bong so auch in der Tüt, Peace!“ Ärgerlich schnappte die Frau seinen Joint und warf ihn raus. „Aber doch nicht, wenn ein Baby hier im Bus ist!“ Trotzig setzte der Zurechtgewiesene sich wieder hin und lauschte hingebungsvoll der Musik. Seine Suche war damit offiziell beendet.

Schließlich trafen sie Bernd und Günter wieder im Mittelraum des Busses. „Haben wir etwas übersehen?“ Eine Ältere Frau stand auf. Bernd schätzte sie um die 60. „Vielleicht ist das Baby in einem Koffer?“ Panikartig schauten sich die beiden um. War das Baby gerade am ersticken? Alle Passagiere wurden aufgefordert ihre Taschen zu öffnen. In der Tasche der 25 Jahre alten Frau fand sich ein Schnuller Aber kein Baby. Auf der Stelle wurde sie von Bernd und Günter ins Visier genommen und befragt. Das bemerkte wohl auch der Groovy Man, denn er stand auf und ging zu der Frau. „Gib das Baby raus und höre Bob Marley. Dann leben wir in Frieden und kaufen uns ´ne Bong!“ Verzweifelt sprang die Frau auf. Dies war das letzte was sie wollte.

Aber Blond und Blond bissen an. „Sie hat das Baby, sie hat es!“ Innerhalb von 3 Sekunden sprangen die drei aufeinander zu und begannen unter wildem Gekreische sich die Haare auszurupfen. Zum dritten Mal musste ich unter meinen Sitz verschwinden. Das laute Geschrei und Getöse drang durch den ganzen Bus, nervös blickte Günter zu der Schlafenden. Das einzige, was sie zu dieser Situation sagen konnte: „Ist die Bestellung schon fertig!“ Allem Anschein nach schlief sie noch immer. Ich schaue indes nach draußen. Die nächste Haltestelle ist meine. Ich nehme meine Tasche und stehe auf. Plötzlich breitet sich Stille aus. Die Tür öffnet sich, es quietscht und ich steige aus. Dann schließt sich die Tür wieder und die die lauten Stimmen verstummen.

Ob sie es wohl je herausbekommen werden?

Diese Geschichte ist den beiden Männern vom Bus - Begleit Service gewidmet, die mich zu dieser Geschichte angeregt haben. Ohne sie wäre diese Geschichte nicht mäglich gewesen. Danke!

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